Fosse No. 9 – 9 bis des Mines de Dourges

Mines de DourgesDie Mines de Dourges liegt im nordfranzösischen Steinkohlebecken (Nord-Pas-de-Calais) in Oignies. Kohlefunde durch Louis-Georges Mulot in den 1840er Jahren ließen die Region schnell zu einem bedeutenden Montanindustrie-Zentrum aufsteigen. So wie die Kohlevorkommen des Saarlands und Lothringens zwischen Frankreich und Deutschland immer wieder wechselseitige Begehrlichkeiten weckten, findet man auch in der Region um Lens noch viele Zeichen der schweren Schlachten, die während des ersten und zweiten Weltkriegs um die nordfranzösische Industrieregion stattfanden.

Die Anlage Nr. 9-9 ging 1930 in Betrieb und diente ab 1961 noch hauptsächlich der Bewetterung und der Seilfahrt. Die noch zu großen Teilen erhaltene Anlage steht seit 1992 unter Denkmalschutz und verfügt noch über maschinelle Ausstattung (u. a. sind die Fördermaschinen erhalten).

Das erhaltene Ensemble verfügt noch über zwei Fördergerüste und Fördermaschinen. Insbesondere die Maschinenhalle ist ein architektonisches Schmuckstück und soll eine Umnutzung im Bereich Gastronomie / Hotelerie erfahren. Auch in Oignies wurden Teile des Films „Germinal“ gedreht, wobei der Großteil auf Wallers-Arenberg gefilmt wurde.

Fosse No. 9 – 9 mit im UNESCO Weltkulturerbe

Die Region im Norden Frankreichs hat nach dem Niedergang des Bergbaus noch mit spürbaren wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Die Arbeitslosenzahl blieb bis heute recht hoch und die Kaufkraft in der Region entwickelt sich unterdurchschnittlich. Nach dem Motto “Zukunft braucht Herkunft”, besann man sich in den letzten Jahren verstärkt auf sein kulturelles Erbe und bewirbt sich mit dem gesamten nordfranzösischem Kohlebecken um Aufnahme in das UNESCO Weltkulturerbe. 2012 gelang die Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste. Die bislang allgemein unterschätzte touristische Anziehungskraft der Region wird es hoffentlich beflügeln.

Erhalten von  der Anlage Anlage Nr. 9-9 der Mines de Dourges sind Verwaltungsgebäude, Kauen, Reparaturwerkstätten, der Heizkesselraum, der Wasserturm, die beiden Schächte mit ihren Fördergerüsten und ihrem Empfangsgebäude sowie die Fördermaschinengebäude und ihre Anlagen, d. h. die Maschinen, Kompressoren und Ventilatoren.